Ausführliche Hinweise
Tipps und konkrete Übersetzungs-Vorschläge für Leichte Sprache in der Verwaltung
1) Ersetzen Sie nicht-notwendige Fachbegriffe durch allgemein gebräuchliche Formulierungen:
Statt:"Teilnahme an der gemeinschaftlichen Mittagsverpflegung"
besser: Mittag-Essen in der Kita oder in der Schule bekommen
2) Erklären Sie bei unverzichtbaren Fachbegriffen deren konkrete Bedeutung im Hinblick auf die Adressaten.
Statt: "Rechtsbehelfsbelehrung" oder "Rechtsfolgenbelehrung"
Besser: Rechts-Behelfs-Belehrung: Ihre Rechte: Sie können Widerspruch einlegen.
und: Rechts-Folgen-Belehrung: Was passiert, wenn Sie nicht mitmachen oder wenn Sie sich nicht an die Regeln halten.
3) Informieren Sie die Adressaten vollständig über ihre Rechte – und welche Handlungsmöglichkeiten sich daraus ergeben.
Statt: "Rechtsbehelfbelehrung: Gegen diesen Bescheid kann innerhalb eines Monats Widerspruch eingelegt werden"
Besser: Rechts-Behelfs-Belehrung:
Möglichkeit 1: Zum Amt gehen
Gehen Sie zu einem Sach-Bearbeiter beim Amt.
Sagen Sie dem Sach-Bearbeiter: (…)
Der Sach-Bearbeiter schreibt das auf.
Das Aufschreiben heißt Nieder-Schrift.
Möglichkeit 2: Widerspruch aufschreiben.
Schreiben Sie Ihren Widerspruch auf.
Schicken Sie Ihren Widerspruch an das Amt.
Sie können den Widerspruch als Brief schicken.
Schicken Sie den Brief an diese Adresse: (...)
Sie können den Brief auch als E-Mail schicken (...)
4) Wählen Sie Formulierungen mit klarem Aufforderungs-Charakter, wenn Sie eine Reaktion der Adressaten erwarten.
Statt: "Nachweise sind beizufügen"
Besser: Legen Sie die Nachweise mit zu diesem Antrag in den Brief-Umschlag.
5) Formulieren Sie aktiv und verzichten sie auf Passiv-Konstruktionen.
Statt: "Die Leistung muss beantragt werden."
Besser: Sie müssen einen Antrag für die Leistung stellen.
6) Filtern Sie die für die Adressaten wichtigste Information heraus und stellen Sie diese direkt in die Betreffzeile eines Schreibens oder einer E-Mail
Formuliueren Sie verständlich und lassen Sie Details weg.
Statt: "Bewilligung von Leistungen für Bildung und Teilhabe gem. SGB II, SGV XII, WOGG, AsylbLG und BKGG"
Besser: Bewilligungs-Bescheid: Ihr Kind bekommt Leistungen für Bildung und Teilhabe.
7) Machen Sie deutlich, dass Sie für Nachfragen ansprechbar sind – und wie genau die Adressaten Sie erreichen können.
Statt: "Für Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung."
Besser:
Haben Sie noch Fragen dazu?
Dann rufen Sie mich an.
Oder schicken Sie mir einen Brief,
ein Fax oder eine E-Mail.
Meine Telefon-Nummer ist: (...)
Meine Fax-Nummer ist: (...)
Meine E-Mail-Adresse ist: (...)