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Aus der Praxis – im Gespräch …

… mit Claudio Berthold, Vorsitzender des Beirats für die Belange von Menschen mit Behinderung in Detmold.

Mit Betroffenen sprechen, Erfahrungen einbeziehen und breite Akzeptanz für Lösungen finden – das zeichnet die ehrenamtliche Arbeit von Claudio Berthold aus. Seit zwei Jahren hat er den Vorsitz im Beirat für die Belange von Menschen mit Behinderung inne.

Portrait von Claudio Berthold. Er ist Vorsitzender des Beirats für die Belange von Menschen mit Behinderung in Detmold.

Dabei wird der gebürtige Detmolder nicht müde zu betonen, dass der Beirat bei allen Anfragen und Anliegen nur beratend tätig ist. Glücklicherweise verfügt Berthold als gelernter Bauzeichner und Landschaftsgärtner sowohl über umfangreiche Praxiserfahrungen, die er gerne bei Projekten einfließen lässt, als auch über die notwendige Sensibilität, allen betroffenen Gruppen – von Sehbehinderten über die Radfahrenden bis hin zu den Rollstuhlfahrenden – gerecht zu werden: „Barrierefreiheit fällt für jeden auch immer ein wenig anders aus. Beispielsweise bevorzugen die Radfahrerinnen und Radfahrer oder Menschen im Rollstuhl in der Regel eine geringere Kantenhöhe beim Bordstein als die sehbehinderten Personen.“

Aktuell treffen viele Anforderungen und Meinungen beim Umbau der Detmolder Fußgängerzone aufeinander. „Wir werden unsere ,Lange Straße‘ komplett barrierefrei gestalten und daher eine taktile Leitlinienführung integrieren“, erörtert Berthold das umfangreiche Stadt-Projekt

Gemeinsam mit Projektleiter, Christian Ahlers, ist dann der Arbeitsplan für die taktile Leitlinienführung entstanden (siehe Zeichnung). Eine Herausforderung dabei sei, den geplanten Trinkbrunnen so kenntlich zu machen und zu gestalten, dass er für alle Menschen zugänglich ist.

Auszug aus dem Plan zur taktilen Leitlinienführung zum Trinkbrunnen in Detmold

„Diesbezüglich gibt es viel zu beachten – gerade bei den Bauvorschriften. Damit ich diese verstehe und korrekt auslege, hole ich mir hin und wieder kompetente Unterstützung von der Agentur Barrierefrei NRW. Virginia Grossek und Martin Philippi stehen mir dabei Rede und Antwort. Das ist eine große Erleichterung für meine ehrenamtliche Aufgabe“, lobt der Vorsitzende.

Zurzeit befindet sich die Umgestaltung der Langen Straße im ersten Bauabschnitt und soll Ende nächsten Jahres zur Andreasmesse, die größte Kirmes innerhalb der Stadt, abgeschlossen sein.

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