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Notruf-App nora: Selbstständig Hilfe holen ohne Sprach-Anruf

Ein Notfall? Schnell die „110“ oder „112“ anrufen! Doch was machen Menschen, die nur schwer oder gar nicht mit der eigenen Stimme am Telefon Hilfe holen können - etwa, weil Sie eine Hör- oder Sprech-Beeinträchtigung haben? Klar, es gibt ja das Notfall-Fax. Aber unterwegs? Hier könnte nora helfen: Die offizielle Notruf-App der Bundesländer stellt einfache Fragen mit Antworten zum Antippen und schickt diese als Notruf an die nächste Leitstelle.

Drei verschiedene Ansichten der nora-App mit Antworten zum Anklicken stehen nebeneinander.

„Was ist passiert?“ „Sind Personen verletzt?“ „Sind die Personen eingeklemmt?“ „Gibt es besondere Gefahren?“ Mit maximal fünf einfachen Fragen führt die nora-App Handy-Nutzende durch den Notruf. Dazu bietet sie gut verständliche Antwort-Möglichkeiten aus kurzen Texten und Bildern zum Antippen. Nach dem Verschicken des Notrufs für Feuerwehr, Polizei oder Rettungsdienst meldet sich die Leitstelle je nach Wunsch des Absendenden per Text-Chat oder mit einem Sprach-Rückruf, um weitere Anweisungen zu geben oder Rückfragen zu stellen.

Die Fragen in der App sind gut aufeinander abgestimmt: Will man der Polizei etwa eine Gewalt-Tat oder eine verdächtige Situation melden, fragt nora nach, ob sich der Absendende bedroht fühlt und einen „stillen Notruf“ absetzen möchte. Dann ruft die Leitstelle nicht über die Handynummer zurück, sondern nimmt nur lautlos per Chat Kontakt auf. Schließlich soll der Anrufende in brenzlichen Situationen nicht entdeckt und selbst gefährdet werden.

Wichtige Infos für die Einsatzkräfte vorab in der App speichern

Die kostenlose App gibt es für Apple- und Android-Handys. Nach dem Herunterladen muss die App eingerichtet werden. Nutzerinnen und Nutzer müssen sich einmalig mit Namen und Handynummer registrieren. So wollen die Betreiber Fehl-Alarme verhindern.
Beim Einrichten der App können Nutzerinnen und Nutzer auch Informationen hinterlegen, die für die Einsatzkräfte später beim Eintreffen wichtig sein könnten:

  • Welche Vorerkrankungen oder Behinderungen gibt es?
  • Ist ein Notfall-Schlüssel vorhanden?
  • Ist der Anrufende in Quarantäne oder hat eine Infektionskrankheit?
  • Befindet sich ein Hund in der Wohnung?

Beim Absenden des Notrufes werden diese Informationen an die Leitstelle übermittelt.
Außerdem übermittelt nora mit jedem Notruf auch den aktuellen Aufenthaltsort. Das ist praktisch, wenn man sich verlaufen hat oder bei einem Unfall oder nach einem Sturz nicht genau weiß, wo man sich gerade befindet.

Die nora-App soll das Absetzen eines Notrufs vom Handy so einfach wie möglich machen. Sie funktioniert überall in Deutschland und kann von allen Menschen mit Smartphone genutzt werden.
Eine wichtiges Ziel bei der Entwicklung der App war die Möglichkeit, selbstständig einen Notruf absetzen zu können, ohne sprechen zu müssen. nora kann so insbesondere Menschen mit Hör- und Sprech-Beeinträchtigungen unterstützen. Auch für Menschen mit Lernschwierigkeiten oder Menschen, die nicht so gut Deutsch sprechen können, kann die App hilfreich sein.

Praktisch zum Kennenlernen der App: Demo-Modus erlaubt Ausprobieren ohne echten Notruf

Wer sich auf den Ernstfall vorbereiten und die Funktionen von nora erst einmal kennenlernen möchte, kann nach der Installation im Menü der App den Punkt „Notruf-Demo“ wählen. So kann man die App ausprobieren, ohne dass ein echter Notruf gesendet wird.

Gut zu wissen: Der Name nora ist eine Abkürzung von NotrufApp. Die nora-App ist eine Ergänzung zu den bestehenden Notruf-Nummern unter den Telefonnummern 110 und 112. Meldungen aus der nora-App werden in der Leistelle genauso schnell aufgenommen wie Sprach-Notrufe per Telefon. Die Gehörlösen- oder Notfall-Faxgeräte, bei denen Menschen mit Sprech- und Hör-Beeinträchtigungen auch bislang schon über ein Formular Notrufe absetzen konnten, stehen weiterhin zur Verfügung.

Mehr Informationen über nora finden Sie im Internet unter www.nora-notruf.de
Auf der Internet-Seite gibt es auch eine ausführliche Schritt-für-Schritt-Anleitung, eine Anleitung in Leichter Sprache sowie ein Video mit einer Anleitung in Deutscher Gebärdensprache.

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