Privatsphäre-Einstellungen öffnen
Rollstuhlfahrer mit Arm Roboter und Touchscreen Display

Technische Hilfen

Homeoffice – ergonomisch und barrierefrei

So kann der Arbeitsplatz zuhause ergonomisch und barrierefrei gestaltet werden

Home-office-optimiert

Arbeiten von zu Hause aus im sogenannten „Homeoffice“ ist ein schon länger bestehender Trend. Ausgelöst durch die Corona-Pandemie arbeiten sehr viele Menschen teilweise oder auch vollständig im Homeoffice. Der digitale Wandel in der Arbeitswelt wird dadurch weiter vorangetrieben.

Wenn die technischen Möglichkeiten der Vernetzung konsequent genutzt werden, lassen sich plötzlich viele Möglichkeiten der digitalen Zusammenarbeit entdecken, die am gewohnten Büroarbeitsplatz zuvor nicht so sehr im Bewusstsein waren. Zur Verfügung stehen Online-Kommunikationssysteme für Besprechungen und Konferenzen, Cloud-Speicher für den Ideenaustausch und die Zusammenarbeit, der Computer als Hilfsmittel zum Telefonieren im Festnetz und vieles mehr. Durch die vernetzte, digitale Welt des Homeoffice ergeben sich auch neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit von und mit Menschen mit besonderen Anforderungen.

Die gesetzlichen Anforderungen an die technische Ausstattung des Homeoffice liegen bislang in einem nicht einfach kontrollierbaren Graubereich. Es gilt zu unterscheiden, ob Beschäftigte nur gelegentlich Telearbeit verrichten oder „es sich um einen vom Arbeitgeber fest eingerichteten Bildschirmarbeitsplatz im Privatbereich des Beschäftigten“ handelt. Nur im zweiten Fall gelten die Vorgaben der Arbeitsstättenverordnung. Unabhängig von der Anwendbarkeit der Verordnung, bestehen Anforderungen an die Zugänglichkeit und nachhaltige Nutzbarkeit der eingesetzten Technik. Zufriedenheit und Kreativität beim Arbeiten im Homeoffice bleiben nur dann langfristig erhalten, wenn die Faktoren Arbeitsumgebung, ergonomische und assistive Lösungen berücksichtigt werden. Im Folgenden werden einige ausgewählte Tipps und weiterführende Informationen gegeben.

Ausführliche Hinweise

Arbeitsumgebung, Arbeitsorganisation und Arbeitsschutz:

Um Belastungen und Gefährdungen am Arbeitsplatz zuhause vorzubeugen, ist es wichtig, ähnliche Anforderungen an die Arbeitsumgebung zu stellen, wie sie üblicherweise für Büroarbeitsplätze gelten. Relevante Umweltfaktoren sind dabei: Licht, Akustik, Raumluft und Temperatur.

  • Licht: Achten Sie darauf, dass Arbeitsflächen gut und blendfrei ausgeleuchtet sind, sodass insbesondere ermüdungsfreies Lesen möglich ist. Monitore sollten so aufgestellt sein, dass sie wenig spiegeln und der Hintergrund (zum Beispiel ein Fenster mit Sonneneinstrahlung) den Nutzer nicht blendet.
  • Akustik: Konzentrierte Arbeit braucht Ruhe, bei (Video)-Telefonaten lenkt eine enorme Geräuschkulisse ab. Daher gilt: Konzentration und Sprachverständlichkeit dürfen nicht dauerhaft durch Umgebungsgeräusche beeinträchtigt werden. Eine Tür, die das Homeoffice räumlich trennt, ist Gold wert.
  • Klima (Raumluft und Temperatur): Ausreichende Belüftung ist wichtig, aber Zugluft ist nur beim kurzen Stoßlüften in der Arbeitspause zulässig, ansonsten zu vermeiden. Die Komfortzone der Raumtemperatur liegt bei 20-22°C. Persönliche Vorlieben können hiervon abweichen, Raumtemperaturen unter 18°C und über 26°C sind absolut ungeeignet, auch im Homeoffice.

Weiterführende Links und Online Ressourcen zu den Themen Arbeitsumgebung und Arbeitsorganisation finden sie unter dem Reiter weitere Infos.

Ergonomie:

Das Arbeiten vom Küchentisch aus sollte mit Blick auf die eigene Gesundheit keine Dauerlösung sein. Es ist wichtig einige ergonomische Regeln zu beachten, zum Beispiel:

  • Für das ausdauernde Arbeiten wird ein Bürostuhl mit Sitzhöhenverstellung und höhenverstellbarer Rückenlehne benötigt. Absolut empfehlenswert ist eine Neigungsverstellung der Sitzfläche und der Rückenlehne. Auf die Sitzhöhe abgestimmt sollte auch der Arbeitstisch sein. Faustregel: Sitz- und Tischhöhe so abstimmen, dass die Unterarme bei locker hängenden Schultern auf der Tischfläche aufliegen können.
  • Einen wichtigen Beitrag zum ermüdungsfreien Arbeiten leistet ein in angenehmer Entfernung und Höhe aufgestellter Monitor. Bei dauerhafter Nutzung eines Laptops werden daher mindestens ein Laptop-Ständer sowie externe Tastatur und Maus benötigt. Displaygrößen unter 15 Zoll, sind für die Dauernutzung nicht empfehlenswert.
  • Bewegungsmangel kann im Homeoffice zum Problem werden. Daher sollten auch Arbeitsphasen, in denen Stehen und Gehen möglich ist, eingeplant werden. Es gibt preisgünstige, höhenverstellbare Tischaufsätze, mit denen der Wechsel zwischen Sitzen und Stehen im Laufe eines Arbeitstags ganz einfach wird.

Weiterführende Links und Online Ressourcen zum Thema Ergonomie finden sie unter dem Reiter weitere Infos.

Assistive Lösungen und Barrierefreie IT:

Wer für die Nutzung eines Computers im Homeoffice mehr Unterstützung braucht, kann mit Hilfe assistiver Lösungen die Ein- und Ausgabe verändern. Wegen ihrer Vielfältigkeit sind die aufgeführten Lösungsansätze im Folgenden nur kurz beschrieben und werden ausführlicher in einem eigenen Umsetzungstipp behandelt.

  • Anpassungen der Ein- und Ausgabe können zunächst mit Bordmitteln, die jedes Betriebssystem mitbringt, vorgenommen werden. Bei Windows 10 ergeben sich in den Einstellungen unter „Erleichterte Bedienung“ sowie über spezielle Tastenkombination zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten. Zum Beispiel können Bildausschnitte vergrößert, Texte vorgelesen, Anschläge auf der Tastatur verzögert ausgegeben oder die Maus mit den Cursortasten der Tastatur bedient werden.
  • Anpassungen der Bedienung können auch durch Veränderungen der Hard- und Software am PC oder mobilen Endgeräten erfolgen. Zum Einsatz kommen zum Beispiel spezielle, assistive Produkte wie Tastaturen, Maus Adapter, Augen- oder Sprachsteuerungssysteme, die eine berührungslose Bedienung ermöglichen, aber auch Lösungen, die durch Kopplung bereits genutzter assistiver Technologie, wie einer Rollstuhlsteuerung mit dem PC und/oder Smartphone entstehen.
  • Für Nutzerinnen und Nutzer assistiver Technologien ist es auch im Homeoffice von großem Vorteil, wenn die verwendeten Programme und informationstechnischen Lösungen robust barrierefrei sind und damit auch zuverlässig zusammen mit individuell angepassten Ein- oder Ausgabe Lösungen funktionieren.

Weiterführende Links und Online Ressourcen zu den Themen assistive Lösungen und Barrierefreie IT und finden sie unter dem Reiter weitere Infos.

Autohotkey

Hotkeys und Kürzel-Erweiterungen zur Beschleunigung der Navigation und des Schreibens
PC Bildschirm und Großfeldtastatur - wird mit dem Fuß genutzt

Nicht jeder kann schnell tippen oder den Mauszeiger flink und sicher über die Menüleisten am Bildschirm führen. Geschwindigkeitsnachteile beim Schreiben oder Navigieren können durch die Anwendung dieser freien Software deutlich verringert werden.

Durch kleine, leicht zu erlernende, Skripte können Anwendungen gestartet, häufig genutzte Menübefehle vereinfacht und individuell eingerichtete Buchstabenkürzel automatisch zu Textbausteinen erweitert werden.

Im Folgenden ein Beispiel für einen Skript-basierten Textbaustein:

Skriptzeile
Vorbereiteter Textbaustein

Kürzeleingabe
Eingabe am PC
Kürzel-Erweiterung
Erscheint automatisch
::mfg::Mit freundlichen Grüßen{enter}Kurt Heißschlüssel{enter}--{enter}Vorsitzender der flinken Skriptersteller e.V.{enter}12345 Flipchart{enter}heisschluessel@ahk.ev mfg ↵ Mit freundlichen Grüßen
Kurt Heißschlüssel
--
Vorsitzender der flinken Skriptersteller e.V.
12345 Flipchart
heisschluessel@ahk.ev

Man braucht etwas Übung im Umgang mit der Skriptsprache und einen Plan für häufig genutzte Standardaktivitäten am PC. Unter diesen Voraussetzungen gelingt eine deutliche Leistungssteigerung unabhängig davon, welche Methode und Hardware zur Eingabe genutzt wird.

Menschen, die zur Eingabe von Zeichen und Befehlen gewöhnlich mehr Zeit brauchen, profitieren besonders hiervon. Mehr Informationen bekommen Sie unter dem Reiter weitere Infos.

Weiterführende Links

Downloads

Ansprechperson Technische Hilfen

Zur Kontaktseite